Definition
Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) bezieht sich auf vernetzte Geräte auf der ganzen Welt, die sich automatisch mit der Cloud verbinden und deren Funktionsweise darauf basiert, dass sie Daten speichern und Befehle von einem Online-Server ausführen. Die meisten Menschen besitzen mindestens ein IoT-Gerät.
IoT umfasst jedes mit der Cloud verbundene Gerät, einschließlich Smart-Home-Automatisierung, Sprachbefehlsgeräte (wie Alexa), mit der Cloud verbundene Geräte, Gesundheitsmonitore, Bestands- und Lagerüberwachung, biometrische Cybersicherheit, Feuerlöscher und jedes andere Gerät, das die Cloud in seine Funktionalität und Reporting integriert hat.
Was ist der Zweck von IoT?
Anstatt sich auf lokale Geräteoperationen zu verlassen, nutzt IoT Cloud-Ressourcen, um Berichte zu erstellen, Analysen bereitzustellen und Daten zu speichern. Mithilfe der Cloud können IoT-Entwickler viel mehr Daten speichern sowie Updates und neue Funktionen aus der Ferne anbieten, anstatt Nutzer zum Kauf eines neuen Geräts zu zwingen.
Entwickler müssen sich dann keine Sorgen mehr über Speicherbeschränkungen machen, da mit der Cloud verbundene Geräte Remote-Server mit umfangreicher Speicherkapazität nutzen können.
Indem Geräte auf die Cloud angewiesen sind, können Entwickler Updates und Patches ausrollen. Diese Patches könnten entdeckte Schwachstellen oder Fehler beheben, die dazu führen, dass das Gerät abstürzt oder nicht mehr funktionsfähig ist. Durch die kontinuierliche Verbindung des IoT-Geräts mit der Cloud haben Entwickler die Möglichkeit, es stets auf dem neuesten Stand und mit allen Daten in Kontakt zu halten.
Woher kommt der Name “Internet der Dinge”?
Die Idee, Geräte über die Cloud zu verbinden, gibt es bereits seit den 1970er Jahren. Der Begriff „Internet of Things“ wurde jedoch erst 1999 von Kevin Ashton eingeführt, als er der Geschäftsleitung von Procter & Gamble seine Ideen zu RFID (Radio Frequency Identification) vorstellte. Obwohl es den Begriff damit schon seit Jahrzehnten gibt, wurde er erst 2010 gebräuchlich.
Im Jahr 2011 beschrieb Gartner das Internet der Dinge als die nächste wichtige Form von Cloud-Geräten. Im Laufe der Jahre blieb der IoT-Bezug bestehen und konnte sich etablieren. Mittlerweile gilt jedes Gerät, das eine Verbindung zur Cloud herstellt, als IoT-Gerät. Damit hat sich IoT zu einer Milliardenbranche entwickelt, in der viele Entwickler und Hersteller innovative Lösungen anbieten.
Was ist das Internet of Things in einfachen Worten?
Wenn Sie noch nie ein mit der Cloud verbundenes Gerät verwendet haben, fällt es Ihnen vielleicht schwer, zwischen IoT und einem Standard-Mobilgerät zu unterscheiden. Ein mobiles Gerät wie ein Smartphone kann eine Verbindung zum Internet herstellen, ist jedoch für die Datenspeicherung und Funktionalität nicht ausschließlich auf die Cloud angewiesen. Sie können ein Smartphone ohne Internetverbindung verwenden, mit lokalen Anwendungen arbeiten und Daten auf dem geräteeigenen Speicherlaufwerk speichern.
IoT ist jedoch für einen Großteil seiner Funktionalität auf die Cloud angewiesen. Nehmen Sie als Beispiel Amazons Alexa. Die Alexa-Algorithmen sind in der Cloud gespeichert und alle Änderungen, die Entwickler daran vornehmen, werden auf den Servern von Amazon bereitgestellt, um die Funktionalität stets aktuell zu halten.
Wenn Sie Alexa Fragen stellen, fragt es die Cloud nach Antworten ab und ruft die gewünschten Daten von den Amazon-Servern ab. Wenn Sie möchten, dass Alexa ein Lied abspielt, wird das Lied von den Amazon-Servern gestreamt. Das lokale Speichern aller von Alexa verfügbaren Daten würde zu viel Speicherplatz auf dem lokalen Laufwerk erfordern, wodurch das Gerät unbenutzbar werden würde.
Sie wissen, dass Sie es mit einem IoT-Gerät zu tun haben, wenn Sie es während der Einrichtung mit Ihrem lokalen WLAN verbinden müssen. IoT-Geräte sind in der Unternehmenslandschaft mittlerweile ebenfalls ein integraler Bestandteil. Beispielsweise stellen Kameras, die in einer Bank oder einem Lager die Aktivitäten vor Ort überwachen, normalerweise eine Verbindung zur Cloud her. Durch die Speicherung von Bildern in der Cloud können Remote-Cybersicherheitsexperten auf verdächtige Aktivitäten vor Ort reagieren und diese Informationen Ermittlern oder Strafverfolgungsbehörden vorlegen.
Arten von IoT-Geräten
Im letzten Jahrzehnt kam eine neue Welle an IoT-Geräten auf den Markt, die sich gleichermaßen an Verbraucher und Unternehmen richteten. Ein einfacher WLAN-Hotspot ist alles, was es braucht, um IoT-Geräte und -Technologie in Haushalte und Unternehmen zu bringen. Vielleicht nutzen Sie bereits Smart-Home-Technologie zur Steuerung Ihres Thermostats oder Cybersicherheitsgeräte zur Überwachung Ihres Unternehmens.
Das Internet der Dinge verfügt über eine Backend-Funktionalität, die bestimmt, was es tun kann. Ein mit künstlicher Intelligenz (KI) programmiertes Gerät kann Fragen beantworten, während ein mit maschinellem Lernen (ML) ausgestattetes Gerät Analysen durchführen kann. Nicht alle Geräte verfügen über KI oder ML, aber komplexe Entscheidungsprozesse funktionieren besser mit KI oder ML.
Mittlerweile werden IoT-Geräte für eine Vielzahl wichtiger Zwecke eingesetzt. Einige dieser Anwendungen umfassen:
Smart-Home-Automatisierung
Geräte, die die Lufttemperatur, Audioübertragung, Sicherheitssysteme und Lampen steuern, sind Teil der Smart-Home-Technologie. Obwohl sie speziell für In-Home-Systeme gedacht sind, können viele von ihnen über ein Smartphone ferngesteuert werden.
Pflege von älteren Angehörigen
Die Pflege älterer Menschen ist eine Herausforderung, da oft eine engmaschige Überwachung erforderlich ist. IoT-Monitore und -Alarme geben Familien die Gewissheit, dass ihre Angehörigen sicher sind, und Gesundheitseinrichtungen können relevante Aktivitäten und Gesundheitsmetriken einfacher nachverfolgen.
Medizin und Gesundheitsversorgung
Von der Herzüberwachung bis zur Verabreichung von Diabetes-Medikamenten: Das Internet der Dinge hat sich im Gesundheitswesen als besonders nützlich herausgestellt. Es verbessert die Lebensqualität vieler Patienten und stellt sicher, dass Medikamente richtig verabreicht werden. Diese IoT-Geräte überwachen gefährliche, lebensbedrohliche Zustände und alarmieren Notfallmediziner, wenn die biometrischen Daten eines Patienten einen bestimmten Schwellenwert erreichen.
Transportwesen
Die Kommunikation zwischen Fahrzeugen, die Verkehrskontrolle und die Mauterhebung können mithilfe von IoT-Geräten verbessert werden. IoT kann Staus reduzieren und den Fahrzeugfluss verbessern, insbesondere während der Hauptverkehrszeiten unter der Woche.
Landwirtschaft
Landwirte, die optimale Bedingungen für den Pflanzenanbau und die Ernte brauchen, nutzen das IoT, um die für das Pflanzenleben notwendigen Nährstoffe und Umgebungsvariablen besser zu kontrollieren. IoT-Geräte können die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus steuern oder den Pflanzen automatisch Nährstoffe zuführen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Cybersicherheit
Mit der Cloud verbundene und durch KI-Analysen unterstützte Kameras können die Netzwerkinfrastruktur und die lokalen Geräte überwachen. Wenn ein Eindringling erkannt wird, kann das Gerät die Strafverfolgungsbehörden und die richtigen Mitarbeiter alarmieren, die sich um den Vorfall kümmern können.
Militär
Das Militär nutzt IoT zum Schutz nationaler Interessen. IoT verringert das Risiko für Menschenleben und macht die Überwachung effizienter. Militäreinheiten, die IoT nutzen, können Roboterausrüstung zu Kampfplätzen schicken, ohne Menschenleben zu gefährden, und Bodeneinheiten bekommen aktualisierte Informationen schneller, wodurch sie bessere taktische Entscheidungen treffen können.
IoT-Sicherheit
Da Angreifer IoT-Geräte als Vektor für den Zugriff auf Unternehmensnetzwerke nutzen, müssen Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um diese Geräte zu sichern. Einige Strategien zur Verbesserung der IoT-Sicherheit: in Unternehmen sind:
- Software auf dem neuesten Stand halten: Softwareanbieter stellen Patches bereit, um Schwachstellen zu beheben. Durch das Aktualisieren von Software wird sichergestellt, dass auf Ihren Geräten keine veraltete, anfällige Software ausgeführt wird.
- Verbindungen verschlüsseln: Jede App und jede Datenübertragung sollte Verschlüsselung nutzen, um Man-in-the-Middle-Angriffe (MitM) und Abhören zu vermeiden.
- Verwenden Sie ein System, das Geräteerkennung nutzt: Jedes mit dem Netzwerk verbundene Gerät sollte protokolliert werden und bei Bedarf sollten Sie die Möglichkeit haben, den Zugriff darauf zu überwachen. Diese Strategie stellt sicher, dass Sie einen vollständigen Überblick über alle mit dem Netzwerk verbundenen IoT-Geräte haben.
- Sichere Passwörter erzwingen: Passwörter, die nicht den Komplexitäts- und Längenanforderungen entsprechen, sind anfällig für Brute-Force-Angriffe, was zu einer Kompromittierung des Systems führen kann.
- Segmentieren Sie das Netzwerk: Segmentieren Sie Netzwerke, die IoT verwenden, sodass IoT-Geräte nicht auf andere Bereiche des Netzwerks, wie Finanzen oder Personalwesen, zugreifen können.
- Überwachen Sie alle IoT-Aktivitäten: Die Überwachung des Netzwerks liefert Einblicke in Anomalien oder andere Vorfälle, die zu einer Kompromittierung oder einem anderen Cybersicherheitsvorfall führen könnten.